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Thema: Biblatex und bibinitsep

  1. #1
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    Biblatex und bibinitsep

    Hi,

    ich wollte das Literaturverzsichnis meines Dokuments alphabetisch gliedern, sprich alle Autoren mit gleichem Anfangsbuchstaben zusammen stehend und zwischen unterschiedlichen Anfangsbuchstaben ein bisschen Freiraum. Ich hatte das auch schon mit
    Code:
    \setlength{\bibinitsep}{\baselineskip}
    umgesetzt und das ist wohl auch das Mittel der Wahl, wenn ich meine erneute Internetrecherche rekapituliere. Erneute Recherche, weil der Befehl momentan ignoriert wird. Folgendes Minimalbeispiel sollte das verdeutlichen:
    Code:
    \documentclass{scrartcl}
    \usepackage{filecontents}
    \begin{filecontents}{dateiname.bib}
     @Article{Celler2013,
      Title                    = {Single particle tracking of dynamically localizing {TatA} complexes in \textit{Streptomyces} \textit{coelicolor}.},
      Author                   = {Celler, Katherine and {van Wezel}, Gilles P. and Willemse, Joost},
      Journal                  = {Biochem Biophys Res Commun},
      Year                     = {2013},
      Issue                    = {1},
      Pages                    = {38--42},
      Volume                   = {481},
    }
    @Article{Bertani2004,
      Title                    = {Lysogeny at mid-twentieth century: {P1}, {P2}, and other experimental systems.},
      Author                   = {Bertani, Guiseppe},
      Journal                  = {J Bacteriol},
      Year                     = {2004},
      Number                   = {3},
      Pages                    = {595--600},
      Volume                   = {186},
    }
    @Inbook{Christie1993,
      Title                    = {Preparation of lipid extracts from tissues},
      Author                   = {Christie, W.W.},
      Booktitle                = {Advances in lipid methodology},
      Year                     = {1993},
      Editor                   = {Christie, W.W.},
      Pages                    = {195--213},
      Publisher                = {Oily Press},
      Volume                   = {2},
    }
    \end{filecontents}
    
    \usepackage[backend=biber]{biblatex}
    \addbibresource{dateiname.bib}
    \setlength{\bibinitsep}{\baselineskip}
    %\setlength{\bibnamesep}{\baselineskip}
    %\setlength{\bibitemsep}{\baselineskip}
    
    \begin{document}
    \parencite{Bertani2004}\parencite{Celler2013}\parencite{Christie1993}
    \printbibliography
    \end{document}
    Die in der Biblatex-Dokumentation im Zusammenhang mit bibinitsep erwähnten anderen beiden Befehle funktionieren (wobei bibnamesep hier nicht Sinn macht, denn es sind ja drei unterschiedliche Autoren. Im richtigen Dokument allerdings funktioniert das einwandfrei). Bin gerade ein bisschen ratlos, zumal niemand sonst damit Probleme zu haben scheint

    Gruß,
    Legion

    PS.: Die .log würde ich gerne anhängen, aber anscheinend ist diese ungültig und kann nicht hochgeladen werden
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  2. #2
    Registrierter Benutzer Avatar von rais
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    Zitat Zitat von Legion Beitrag anzeigen
    ich wollte das Literaturverzsichnis meines Dokuments alphabetisch gliedern, sprich alle Autoren mit gleichem Anfangsbuchstaben zusammen stehend und zwischen unterschiedlichen Anfangsbuchstaben ein bisschen Freiraum. Ich hatte das auch schon mit
    Code:
    \setlength{\bibinitsep}{\baselineskip}
    umgesetzt und das ist wohl auch das Mittel der Wahl, wenn ich meine erneute Internetrecherche rekapituliere. Erneute Recherche, weil der Befehl momentan ignoriert wird.
    wenn ich den Test auf `bibinitsephash' aus \blx@initsep entferne, funktioniert das auch:
    Code:
    \makeatletter
    \def\blx@initsep{%
    %  \blx@imc@iffieldundef{bibinitsephash}
    %    {}
    %    {
      \ifnum\c@instcount>\@ne
        \blx@imc@iffieldequals{sortinithash}\blx@previnithash
             {}
             {\addvspace{\bibinitsep}}%
      \fi
      \global\let\blx@previnithash\abx@field@sortinithash%}
    }
    \makeatother
    (kannst Du so zwischen \usepackage{biblatex} und \begin{document} ergänzen)
    Wende Dich an die Pakeautoren -- https://github.com/plk/biblatex/issues -- entweder fehlt ein entscheidender Hinweis in der Doku oder es ist ein Bug, IMHO.

    MfG
    Rainer
    There's nothing a good whack with a hammer won't fix!

  3. #3
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    Danke rais, das funktioniert. Allerdings funktioniert \bibnamesep auch nicht, da war ich wohl etwas schnell beim Testen. Wahrscheinlich kann man das mit einem ähnlichen Codeschnippsel ebenfalls beheben, aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Zumal mir noch aufgefallen ist, dass je nach verwendeter Abstandsregelung der Abstand zwischen der automatisch generierten Überschrift und dem ersten Eintrag variiert. So wie ich die Befehle verstanden habe, sollten diese eigentlich nur den Abstand innerhalb der Eintäge beeinflussen. Na mal sehen was bei github rumkommt.

    Gruß
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  4. #4
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    So ... eben wurde mein Eintrag geschlossen. Was ist rumgekommen? Wenig würde ich behaupten. Nach einer kuzen Phase des Austausches hört man nichts mehr. Dann wird nachgefragt wie weit man mit dem Problem sei und dann wird der Eintrag einfach geschlossen. Ich hätte wohl nicht erwähnen sollen, dass ich mit dem Workaround von rais zufrieden bin

    Looks like there is a typo the biber branch:

    Code:
    \def\blx@initsep{%
      \blx@imc@iffieldundef{bibinitsephash}
        {}
        {\ifnum\c@instcount>\@ne
           \blx@imc@iffieldequals{sortinithash}\blx@previnithash
             {}
             {\addvspace{\bibinitsep}}%
         \fi
         \global\let\blx@previnithash\abx@field@sortinithash}}
    bibinitsephash should be sortinithash. I fixed this in the commit above.
    Das war eine Sache und wenn ich von Biber wieder auf Bibtex umstelle, dann kann ich wie vorgesehen \bibinitsep verwenden. Ist natrürlich nicht die Lösung des Problems. Zumal mir noch aufgefallen ist, dass \bibnamesep bei Editoren funktioniert, nur bei Autoren nicht.

    Für den variierenden Abstand zwischen Überschrift und erstem Eintrag im Literaturverzeichnis gab es keine Ideen. Der Befehl \bibnamesep erzeugt einen größeren Abstand als \bibinitsep und \bibitemsep. Lustigerweise vergrößert sich der Abstand für \bibinitsep sobald ich den Patch von rais einbinde auf den Abstand von \bibnamesep.
    Geändert von Legion (25-09-2014 um 10:38 Uhr)
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  5. #5
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    Naja, wenn du schreibst "Close as I can figure it", was erwartest du dann? Statt hier rumzumeckern, wo niemand vom biblatex Team es sieht, schreib doch einfach dort in den Issuetracker, dass du missverstanden wurdest und dass das Problem noch existiert.

    Angesehen davon: Du hast nicht gesagt, was an der vorgeschlagenen Lösung falsch ist. Ein vages "And if I just substitute bibinitsephash by sortinithash in the workaround I run into difficulties with other adjustments of biblatex." reicht nicht. Du solltest dir schon die Mühe geben diese anderen Schwierigkeiten mit einem Minimalbeispiel zu unterlegen, denn dein urprüngliches Problem wird durch die Korrektur gelöst.

  6. #6
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    Nun, ich würde erwarten, dass plk sich noch einmal bei aburovka umhört. "Close as I can figure it" heißt übersetzt "Soweit es mich betrifft" und nicht "Von mir aus kann das geschlossen werden". Zumal ich "nothing changed" nicht gerade als subtil werten würde. Plus, der Unterschied in der Behandlung von Autoren und Editoren war ein neues Indiz. Dafür hatte ich kein MB geschrieben, das stimmt. Aber das mit dem Abstand war auch schon aus dem ersten MB deutlich erkennbar. Als ich aburovkas Vorschlag ausprobiert habe war ich mir nicht mal sicher, ob das überhaupt so gemacht werden kann. Ob nicht der Ersatz an sich, oder der Ort an dem er gemacht wurde der Troublemaker ist. Wie ich erwähnte fehlen mir dann einfach die tieferen Ebenen auf denen Tex arbeitet und auch die Zeit mir das alles anzueignen.

    Ich möchte nicht rummeckern. Aber langsam macht sich Resignation breit. Die Präambel wächst und wächst wegen Biblatex. Hier mal fünf Zeilen neuer Code, dann wieder drei und nochmal zehn. Dann noch Code der Probleme beseitigt die durch andere Anpassungen entstanden sind. Ich bin Biologe, kein Informatiker Wenn ich die Zeit aufsummiere die ich mit der Suche nach Anpassungen verbringe, dann ... naja es dauert halt. So sehr die Möglichkeiten gegenüber Bibtex gestiegen sind, die Nutzerfreundlichkeit hat im gleichen Maß abgenommen.

    Ich werde morgen nochmal versuchen das Problem weiter einzugrenzen. Hab ich heute auch schon versucht. Diese Abstandgeschichte macht keinen Sinn aber vielleicht liegt das Problem auch nicht direkt an biblatex, denn der Abstand zwischen Kapitelüberschrift und Textkörper ist schon bei nummerierten und nicht nummerierten Überschriften unterschiedlich. Wenn ich wenigstens das morgen lösen kann, dann sehe die Arbeit auch wieder konsistent aus
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  7. #7
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    Die Präambel wächst und wächst wegen Biblatex.
    Tja, du gehörst anscheinend zu den Tausenden, die mit den Standardstilen nicht zufrieden sind und unbedingt noch einen Bibliographiestil erfinden wollen - zu den gefühlten Millionen Stile, die es schon gibt. Ich sollte mich nicht beschweren – ich verdiene nicht schlecht an euch – aber persönlich finde ich es unnötig soviel Zeit in den Teil des Dokuments zu investieren. Wer liest schon die Bibliographie?

    Was die Bugreports angeht: biblatex + biber ist ein fantastisches System, das von Freiwilligen gemacht wird, die da viel Zeit investieren. Wenn du einen Fehler findest, dann solltest du bei der Behebung nicht nur in deinem Interesse helfen ("soweit es mich betrifft") sondern auch um der Gemeinschaft und diesen Freiwilligen etwas zurück zu geben. Und das bedeutet eben auch am Ball zu bleiben, selbst wenn man selbst einen Workaround hat.

  8. #8
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    Von "erfinden wollen" kann keine Rede sein. Aber die von Biblatex bereitgestellten Stile sind eben von sich aus nicht optimal und leider ist man zu oft an sinnige oder unsinnige Vorgaben gebunden. Ich nutze authoryear, weil es laut Handbuch der Stil ist, bei dem das Publikationsdatum nicht am Ende des Eintrags ausgegeben wird und weil diese Art der Darstellung in meinem Bereich so verwendet wird.
    Warum allerdings vor jedem Artikel ein "In:" steht ist mir schleierhaft. Lässt sich aber beheben (+6 Zeilen Code). Die Artikelsprache und Monat soll nicht erscheinen (+9 Zeilen). Groß- und Kleinschreibung anpassen (+17 Zeilen) und und und ...
    Ich behaupte nicht, dass ich die effizientesten Anpassungen vorgenommen habe und vielleicht wäre ein anderer Stil, bei dem ich lediglich das Jahr umstellen muss, geeigneter gewesen. Aber wo man auch sucht, die Foren sind voll von Anpassungsfragen, egal welcher Stil die Basis ist. Es gibt halt nicht den einen Stil der alles bietet. Außer bei Dominik Wassenhoven habe ich auch keine weitere Auflistung von Stilen gefunden, die authoryear als Basis haben. Daher biegt man sich den Basisstil eben zurecht. Und dass Du gut an dabei verdienst ist schön, unterstreicht aber nochmal die Nutzerfreundlichkeit von Biblatex.

    persönlich finde ich es unnötig soviel Zeit in den Teil des Dokuments zu investieren. Wer liest schon die Bibliographie?
    Nun, es gibt Leute, die legen durchaus Wert auf ein Dokument, das von vorne bis hinten ein sauberes Layout besitzt. Wenn ich bei Teilen eines Dokuments schludern wollte, dann wäre ich nicht auf LaTeX umgestiegen.
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  9. #9
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    Und dass Du gut an dabei verdienst ist schön, unterstreicht aber nochmal die Nutzerfreundlichkeit von Biblatex.
    Die Nutzerfreundlichkeit von biblatex ist groß. Eine Umsetzung eines mehr oder weniger beliebigen Stil dauert nicht wirklich lange, wenn es nicht gerade um völliges Neuland geht, wie z.B. multiscripting (https://github.com/plk/biblatex/issues/132). Mit bibtex, natbib oder jurabib und bst-Stilen würde es viel länger dauern -- wenn es überhaupt ginge. Aber es verlangt schon ein bisschen mehr Kenntnisse als die Nutzung eines gegebenen Stils.

    Nun, es gibt Leute, die legen durchaus Wert auf ein Dokument, das von vorne bis hinten ein sauberes Layout besitzt. Wenn ich bei Teilen eines Dokuments schludern wollte, dann wäre ich nicht auf LaTeX umgestiegen.
    Die existierenden Stil wurden mit ziemlich viel Aufwand von Leuten erstellt, die ziemlich viel Erfahrung in der Gestaltung von Bibliographien haben - oft folgten sie dabei anerkannten Richtlinien. Diese Stile als "schludrig" zu bezeichnen, finde ich schäbig. Ob man ein "In:" mag oder nicht: Solange es konsequent eingesetzt wird, ist es nicht schludrig.

  10. #10
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    Da hast Du mich missverstanden.
    persönlich finde ich es unnötig soviel Zeit in den Teil des Dokuments zu investieren. Wer liest schon die Bibliographie?
    Darauf bezog ich mich mit schludrig.

    Ich will den Autoren eines Stil auch keinesfalls die Mühe absprechen. Nur ist es so, dass nicht alle Journals oder Korrektoren sich dieser Richtlinien bewusst sind, oder sie konsequent umsetzen. Ich richte mich nach dem, was in meinem Bereich verbreitet ist. Ob das den Richtlinen entspricht kann ich nicht beurteilen, aber das ist ein Punkt der mich schon immer geärgert hat.

    Ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion über Biblatex starten. Ich für mich stelle fest, dass Bibtex mit den .bst-Dateien schneller zu durchschauen war als es Biblatex ist.
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