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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Typo-Noob sucht Expertenrat



udokrass
18-05-2005, 09:55
Hallo,

erstelle gerade meine Diplomarbeit und merke dass ich von Typographie keine Ahnung habe.
Habt ihr irgendwelche Tipps zu Diplomarbeiten und typographischer Aufbau?
Verstehe z.B. nicht, warum der Überschriften-Font im KOMA-Paket unterschiedlich ist im Vergleich zu dem Text-Font. Bisher war ich der Meinung dass das ein ganz schlechter Stil ist...
Welche Fonts könnt ihr bezüglich Diplomarbeiten empfehlen. Was sieht gut aus? Wie bindet man am Besten Bilder ein? Ist umfließender Text gut oder schlecht?
Würde mich riesig über eure Unterstützung freuen.

Gruß,
Udo

Boron
18-05-2005, 13:39
Du bist nicht der Einzige, der keine Ahnung von Typographie und Satzspiegelkonstruktion hat.
Alle Menschen die keinen entsprechenden Beruf erlernt, und die damit verbundene Ausbildung erhalten haben, wissen nicht wie man es "richtig" macht (überspitzt ausgedückt).

Deshalb bedienen sich die cleveren Menschen Latex, da Latex alle Regeln und Konventionen einprogrammiert wurde.
Die Idee ist jetzt, dass du sagst, was Überschrift, was Fließtext und was Bild ist, und Latex sorgt dafür, dass es richtig dargestellt wird.
Wir müssen nicht wissen wie es funktioniert, da Latex alles für uns macht.

Da der Mensch aber von Natur aus neugierig ist, und Dinge oft hinterfragt und mehr über viele Sachen will (so wie du jetzt :)) empfehle ich dir in der Dokumentation zum KOMA-Skrip das 2. Kapitel: Satzspiegelberechnung zu lesen. Die Datei heißt scrguide.pdf im doc\latex\koma-script Verzeichnis.

Für Typographie halte ich http://de.wikipedia.org/wiki/Typographie für einen guten Startpunkt. Die Seite hat massig Links zu informativen Seiten.

etilli33
18-05-2005, 21:06
habe gerade noch einen schönen Link gefunden, vielleicht hilft dir das ja auch noch:

http://www.typolis.de/version1/typolis.htm

Bernd
20-05-2005, 14:42
also meiner Meinung nach halte Dich am besten an die Latex vorgaben. Meide den doppelten backslash (\\) und mach alles über \chapter \section \paragraph und so weiter... Gut, über den passenden Font lässt sich streiten, der Standardfont ist wohl okay, der Paladino etwas besser zu lesen, weil kräftiger. Aber, ich bin auch kein Experte :-) Das sind nur meine Erfahrungen von Hausarbeiten.

Gruß, Bernd.

pospiech
20-05-2005, 17:52
Habt ihr irgendwelche Tipps zu Diplomarbeiten und typographischer Aufbau?


Ja, halt dich an die Vorgaben von LaTeX, und ändere sie nur nachdem du ein gutes Buch über Typographie gelesen hast ;-)



Verstehe z.B. nicht, warum der Überschriften-Font im KOMA-Paket unterschiedlich ist im Vergleich zu dem Text-Font. Bisher war ich der Meinung dass das ein ganz schlechter Stil ist...

Falsch - das ist in EU/DE durchaus der übliche Stil. In Amiland dagegen wird grundsätzlich auch für die Überschriften eine Serifenschrift genommen. Typografisch ist beides ok. Wichtig ist nur, das die Mischung der beiden Schriften sinnvoll ist - und dabei kann man seeehhhrr viel falsch machen.



Welche Fonts könnt ihr bezüglich Diplomarbeiten empfehlen.

Das hängt massgeblich davon ab ob du Mathematik brauchst, und wieviel Geld du ausgeben willst. Denn gute Schriften gibt es ab 50 € pro Schnitt, d.h. für die üblichen Schnitte (normal, kursiv, fett, caps) bist du locker 200€ los...

Es ist nie verkehrt die Standard CM Schrift zu nehmen, da kann man wenig falsch machen. Niemals solltest du Arial als Grundschrift nehmen oder irgendeine andere serifenlose Schrift.

Welche Schriften es gibt verrät dir die Doku unter: http://www.matthiaspospiech.de/latex/dokumentation/schriften/

Für Diplomarbeiten gibt es in der Regel Schriftvorgaben. Schonmal informiert ?


Wie bindet man am Besten Bilder ein? Ist umfließender Text gut oder schlecht?


Hängt von den Bildern ab. Wenn die Bilder kleiner als 40% der Textbreite sind sollte man sie vom Text umfließen lassen, oder zwei solcher Bilder nebeneinander packen. Alles größer 60% auf jeden Fall vom Text getrennt darstellen.

Und ganz ganz wichtig:

Der Inhalt ist wichtiger
Der Inhalt ist wichtiger
Der Inhalt ist wichtiger

Matthias

sebbi
23-05-2005, 13:03
Hab da auch noch was zum Thema. Im Anhang hab ich ein Ausschnitt meines Dokuments. Erst Text, das letzte Wort mit Trennstrich, dann meine Abbildung als float mit den Optionen htbp und dann wieder Text bis zum Seitenende, wo wieder getrennt wird. Hoffe das ist verständlich. Bin mir nämlich nicht sicher ob das so "gut" ist!?

MfG
sebbi

pospiech
23-05-2005, 20:46
nö, das ist schlecht. Bilder sollten wenn möglich komplett oben oder unten und nur wenn drüber und drunter genügend Text steht mitten auf der Seite stehen.

Abgesehen davon ist htbp wertlos weil das es Standard ist. Besser wäre es wenn du dich für b oder t bzw bt, tb entscheidest. h brauchst du eh nie hinschreiben, da es praktisch kaum eine Auswirkung hat.

Matthias

sebbi
24-05-2005, 10:05
nö, das ist schlecht. Bilder sollten wenn möglich komplett oben oder unten und nur wenn drüber und drunter genügend Text steht mitten auf der Seite stehen.

Abgesehen davon ist htbp wertlos weil das es Standard ist. Besser wäre es wenn du dich für b oder t bzw bt, tb entscheidest. h brauchst du eh nie hinschreiben, da es praktisch kaum eine Auswirkung hat.

Matthias

Wähle ich t bzw. tb erhalte ich die Abbildung zwar oben auf der Seite aber damit gleichzeitig außerhalb meiner section, in der ich die Abbildung haben will. Wenn ich b wähle rutscht sie auf die nächste Seite, allerdings unterhalb der Fußnoten :mad: !?
Mit Minimalbeispiel ist es hier gerade schwierig. Vielleicht hat jemand eine Ahnung woran das liegen könnte?

Danke
sebbi

sebbi
24-05-2005, 22:18
Zur Verdeutlichung nochmal ein neuer Anhang. So sieht es mit der Option t aus. Ist es vielleicht auch korrekt, dass eine Abbildung "außerhalb ihrer Section" (in diesem Fall 1.3) gesetzt wird?
Mit der Option b rutscht die Abbildung wie gesagt auf die nächste Seite unter die Fußnoten.

Danke
sebbi

sebbi
26-05-2005, 13:56
Weiß da niemand eine Idee? :confused:

alephone
26-05-2005, 17:21
Nunja,

dass eine Fließumgebung fließt ist Sinn der Sache und wurde hier schon einige Male besprochen. So ist es also vollkommen in Ordnung, dass die Abbildung außerhalb der Section, Subsection, was auch immer, erscheint. Du beziehst Dich ja im Text mit /ref darauf. Wenn sie auf einer anderen Seite landet, kannst Du zur Not noch ein \pageref hinterherschieben, damit der Leser weiß, wo er suchen muss.

Komisch ist allerdings, dass bei Option b das Ganze unter die Fußnoten rutscht. Ich habe versucht, das hier mal nachzustellen, aber bei Angabe von b alleine rutscht das ganze wieder auf die p-Seite am Ende des Kapitels. Ich kriege LaTeX gar nicht dazu, mir eine Abbildung unten zu setzen.
Meiner Meinung nach sollte die Abbildung aber über den Fußnoten stehen.

Nachtrag:
Ok, mit !b findet sich die Abbildung unten, und tatsächlich unter den Fußnoten, was wirklich etwas seltsam aussieht. Ich persönlich kann aber mit den oben gesetzten Abbildungen ganz gut leben...



Grüße, Frank

pospiech
26-05-2005, 19:00
Komisch ist allerdings, dass bei Option b das Ganze unter die Fußnoten rutscht.

Das ist ein echter Bug in LaTeX, und mir ist keine Lösung dazu bekannt. Wir haben das sogar in der letzten Sitzung der LUG Hannover diskutiert und einen Thread gefunden in dem drinstand, das das ein hochgradig nichtrivialer Bug ist. eine schnelle Lösung ist somit nicht in Sicht.

Matthias

daswaldhorn
26-05-2005, 21:04
... eine schnelle Lösung ist somit nicht in Sicht.

MatthiasDoch! :D

Mit \usepackage{footmisc} sind die Fußnoten auf jeden Fall ganz unten auf der Seite, auch wenn die Floats die Option [B]b haben. Es hilft auch bei halbvollen Seiten, wo die Fußnoten sonst direkt am Text auf der Seitenmitte stehen würden.


... das das ein hochgradig nichtrivialer Bug ist.Donald E. Knuth hat doch schon vor Jahren die Fehlersuche und -korrektur in TeX aufgegeben, weil halt keine mehr drin sind. :)

Grüße, Carsten

pospiech
27-05-2005, 08:32
Doch! :D

Mit \usepackage{footmisc} sind die Fußnoten auf jeden Fall ganz unten auf der Seite, auch wenn die Floats die Option [B]b haben.


Cool, endlich kenne auch ich die Lösung...



Donald E. Knuth hat doch schon vor Jahren die Fehlersuche und -korrektur in TeX aufgegeben, weil halt keine mehr drin sind. :)


Das ist in sofern eine hier irrelevante Aussage, weil ein Bugfreies TeX noch lange nicht bedeutet das LaTeX ohne Bugs ist. Ich hatte halt eine Aussage von einem der Hauptentwickler von LaTeX gelesen, der das Problem beschrieben hat und eine Lösung nicht vor LaTeX 3.0 sah.

Matthias