Probleme mit twoside und Seitenrändern ... aussen breiter als innen ???

[simonp]

Hallo,

ich schreibe gerade meine Diplomarbeit mit LaTeX. Sie soll zweiseitig gedruckt und anschliessend gebunden werden.

Ich verwende folgende Dokumentklasse:

\documentclass[11pt,a4paper,twoside,openright] {report}

und habe keine besondere Seitenrandeinstellungen vorgenommen.

Ich verstehe die default-mässige Auslegeung der Seitenränder aber nicht. Ich habe auf den rechten Seiten (z.B. Kapitelanfänge) rechts einen bedeutend breiteren Seitenrand als links und auf den linken Seiten links einen bedeutend breiteren Seitenrand als rechts. Anders gesagt, die Ränder sind aussen bedeutend breiter als innen.

Ich würde es aber genau umgekehrt erwarten, also den breiteren Rand innen, weil dort ja gebunden wird...

Mache ich etwas falsch? Oder wenn das so stimmt, kann mir jemand sagen wieso das so ist?

Wenn ich es so binde siehts jedenfalls ziemlich sch*e aus...

Wie kann ich das sauber ändern?

Vielen Dank für eure Hilfe !!!

Simon

[countbela666]

Hallo Simon,

ich kann dir sagen, dass du alles richtig machst. Es ist tatsächlich so, dass bei zweiseitigem Layout die Außenränder breiter als die Innenränder sind, was viele Anfänger und typographisch weniger bewanderte verwirrt (wobei ich mich hier aber beileibe nicht als ausgesprochen bewandert bezeichnen möchte).

Ein aufgeschlagenes zweiseitiges Druckwerk wird nicht Seite für Seite, sondern eben Doppelseite für Doppelseite betrachtet; wobei viele typographische Gesetzmäßigkeiten zu beachten sind, die hauptsächlich harmonischen Gesichtspunkten genügen müssen. Dazu gehört bei der Satzspiegelkonstruktion auch die Verhältnisse der Ränder, wobei die Seitenaufteilung besonders harmonisch wirkt, wenn Außenstege und der Bundsteg gleich breit sind. Das bedeutet, dass der Außenrand einer Einzelseite genau doppelt so breit ist wie der Innenrand, da die Innenstege sich zum Bundsteg addieren.

Wenn du dich jetzt fragst, wo du da dann bitteschön noch lochen sollst: das wird bei der Satzspiegelkonstruktion außen vor gelassen, da hierfür die sog. Bindekorrektur vorgesehen ist, die vorher schon von den Seitenmaßen abgezogen wird. In den KOMA-Script-Klassen kann die Bindekorrektur über den Klassenparameter BCOR eingestellt werden.

Die Einstellungen zum Satzspiegel werden im KOMA-Script über das integrierte typearea-Paket gesteuert, das du wie ich glaube auch in eine Standardklasse einbinden kannst (hab selber bis jetzt noch nicht so viele zweiseitige Dokumente verfasst :D ). Mehr zur Satzspiegelkonstruktion hier (http://www.kohm.name/markus/komasatzspiegel.pdf) oder in der Doku zum KOMA-Script.

Grüße,
Marcel

[Pooper]

Moin,

wenn du die Doppelseiten aneinanderlegst, dann siehst Du, daß nun alle drei "weißen Spalten" gleich breit sind. Daher die schmaleren Innenränder. Wenn Du als Klassenoption BCOR15mm angibst, erhälst Du eine Bindungskorrektur, die zum lochen genau richtig sein sollte... Näheres findest Du aber in der Doku zu KOMA...