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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kanalbündelung / Load Balancing



dl7awl
03-05-2008, 11:27
Moin allerseits,

man kennt es ja von ISDN: zwei Kanäle bündeln zur Erhöhung der Datenrate. Das Prinzip müsste sich ja auch auf native Netzwerkverbindungen übertragen lassen.

Kurz gesagt, ich möchte zwei unabhängige Zugangswege ins Internet - die man sich hier mal als Standleitungen vorstellen kann - parallel nutzen, um a) die eff. Datenrate zu erhöhen und b) das Volumen auf zwei Zugänge zu verteilen.

Einfachste, aber hier nicht gemeinte Lösung: es gibt Router mit 2 WAN-Ports und "load balancing". Das will ich nicht. Denn da bleiben es in Wahrheit zwei separate Zugänge: jeder WAN-Port hat eine eigene IP, und der Router teilt die Ports nur Session-orientiert zu, d.h. jede Session nutzt konstant nur einen der beiden WAN-Ports und würde von einer Geschwindigkeitserhöhung nix spüren - ein solcher Effekt würde sich nur "statistisch" in einem größeren LAN mit vielen gleichzeitigen Teilnehmern einstellen.

Ich möchte hingegen, dass zwei physikalische Verbindungen wirklich zu einer logischen zusammengefasst werden, die mit einer einheitlichen IP ins Netz geht. D.h. die Daten eines Netzwerkinterfaces werden auf mehrere physikalische Verbindungen aufgeteilt und am anderen Ende wieder zusammen geführt. Machbar wäre das sicherlich z.B. mit Multilink-PPP, wahrscheinlich geht es auch noch mit anderen Techniken.

Allen solchen Lösungen ist gemein, dass sie im Netz eine Gegenstelle brauchen, die die beiden Ströme wieder zusammen führt (sowie umgekehrt für die Empfangsrichtung aufsplittet), und die den eigentlichen Übergang ins offene Internet bildet. Bei ISDN-Kanalbündelung macht das der Provider, bei zwei separaten und unabhängigen Zugängen aber natürlich nicht. Die Aufgabe einer solchen Gegenstelle soll deshalb ein vorhandener (unausgelasteter) Root-Server bilden. Auch für die lokale Aufteilung des Datenstroms ist natürlich ein Linux-Rechner vorgesehen, der logischerweise drei Netzwerkkarten braucht. Der entfernte Rechner (also der Rootserver) hat natürlich nur eine, aber dort werden ja auch nur entsprechende virtuelle Interfaces und virtuelle Patchkabel (per bridge-Utility o.ä.) gebraucht. Genügend IPs stehen zur Verfügung.

Das grundlegende Prinzip ist also schon klar, nur: wie würde man das konkret im Detail praktisch realisieren? Hat jemand sowas schon mal gemacht?

Dank & Gruß,

Manfred

P.S.: Zur Veranschaulichung habe ich eine Zeichnung gemacht und angehängt.