Von WORD nach LateX -> wie vorgehen?

[Spucki2000]

Hallo,

ich muss für eine Veröffentlichung zwei bereits in WORD erstellte, sehr umfangreiche Dokumente (mit sehr vielen Tabellen usw.) in eine LaTeX-Version umändern.
Das eine Dokument ist gar nicht formatiert, die Tabellen sind per Leerzeichen oder bestenfalls Tabs einfach da rein geschrieben.
Das andere ist mit Formatvorlagen und echten Word-Tabellen behandelt.
Ein dritttes Dokument besteht bereits als LaTeX-Version - dort sind die Tabellen alle in Word erstellt worden und dann als PDF gedruckt und (innerhalb von Tabellen-Umgebungen) als Grafiken eingebunden.

Habt ihr Tipps zum Vorgehen? Ich hätte folgende Fragen:
- welche Suchen/Ersetzen-Routinen sollte man (auch: in welcher Reihenfolge?) über die Dokumente laufen lassen (zB für Anführungszeichen, korrekte Gedankenstriche usw.)? Oder gibt es mittlerweile ein gut funktionierendes WORD2LaTeX-Programm?

- ist das mit den Tabellen via PDF murks (zB wegen Schriftgrößen usw.)? Wie müsste man vorgehen, damit die Schriften in den Tabellen (zumindest annähernd) gleichgroß bleiben?

- in dem einen Word-Dokument wurde des Öfteren Fußnoten innerhalb von Tabellenüberschriften benutzt - das soll (blöderweise) auch so bleiben, sagt der Prof... Ich habe gelesen, dass sowas nur via Minipage-Umgebung möglich sei; bleibt denn dann die durchgehende Nummerierung der Fußnoten erhalten? Gibt es da mittlerweile eventuell komfortablere Möglichkeiten?

Vielen Dank schon mal im Voraus,
Lars

[Katjes]

Hallo zurück,
ich habe letztens auch ein größeres Word Dokument mit Word2Tex von Chikrii Softlab in Tex umwandeln lassen, und war ganz zufrieden! (Dieses Programm ist auch als Testversion auf der Homepage verfügbar.)
Da du sowie so noch nicht allzuviel formatiert hast, sollte dass dann ganz gute Ergebnisse liefern. Die Sache mit den Fußnote würde mich auch interessieren!
Viel Spaß beim Test!

[Sabrina.Dankers]

Zu Fußnoten in Tabellen gibt es hier schon einige Threads. Man kann die Fußnoten über \foonotemark und \foonotetext setzen. Muss halt nur darauf achten, wo man \footnotetext hinsetzt, da der Fußnotentext mit Fußnote, dann da gesetzt wird. Bei Tabellen ohne Gleitumgebung kein Problem. Nur wenn man halt eine Gleitumgebung hat, dann kann es passieren, dass die Tabelle auf eine andere Seite rutscht als die Fußnote mit Text.

[localghost]

Eine Möglichkeit zur Konvertierung könnte mit OpenOffice.org (OOo) vorhanden sein. Die Textverarbeitung OOo Writer ist in der Lage, Dokumente im in LaTeX-Quelltext abzuspeichern. Ich habe es noch nicht in größerem Umfang benutzt, aber bei Anführungszeichen ist Vorsicht geboten. Der Konverter geht wohl nur von englischen Texten aus.


Fußnoten in Abbildungs- und Tabellenbeschriftungen müssen in zwei Schritten gesetzt werden. Ein Beispiel soll das zeigen.

\documentclass[BCOR13mm,DIV15]{scrartcl}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[font=small,labelfont=bf]{caption}
\usepackage{blindtext}

\begin{document}
\blindtext

\begin{figure}[!ht]
\centering
\rule{12.8cm}{7.2cm}
\caption[Ein Platzhalter]{Ein Platzhalter\footnotemark}
\end{figure}
\footnotetext{Dieser Platzhalter wird später durch den eigentlichen Inhalt ersetzt.}

\blindtext
\end{document}
Die Kurzform in eckigen Klammern muss benutzt werden, weil die Fußnoten-Marke nicht im Inhaltsverzeichnis auftauchen darf (und soll). Probleme könnte es geben, wenn die Gleitumgebung das tut, wofür sie vorgesehen wurde, nämlich gleiten.


MfG
Thorsten¹

[voss]

ich muss für eine Veröffentlichung zwei bereits in WORD erstellte, sehr umfangreiche Dokumente (mit sehr vielen Tabellen usw.) in eine LaTeX-Version umändern.
Das eine Dokument ist gar nicht formatiert, die Tabellen sind per Leerzeichen oder bestenfalls Tabs einfach da rein geschrieben.
Das andere ist mit Formatvorlagen und echten Word-Tabellen behandelt.
Ein dritttes Dokument besteht bereits als LaTeX-Version - dort sind die Tabellen alle in Word erstellt worden und dann als PDF gedruckt und (innerhalb von Tabellen-Umgebungen) als Grafiken eingebunden.

Habt ihr Tipps zum Vorgehen? Ich hätte folgende Fragen:
- welche Suchen/Ersetzen-Routinen sollte man (auch: in welcher Reihenfolge?) über die Dokumente laufen lassen (zB für Anführungszeichen, korrekte Gedankenstriche usw.)? Oder gibt es mittlerweile ein gut funktionierendes WORD2LaTeX-Programm?

- ist das mit den Tabellen via PDF murks (zB wegen Schriftgrößen usw.)? Wie müsste man vorgehen, damit die Schriften in den Tabellen (zumindest annähernd) gleichgroß bleiben?

- in dem einen Word-Dokument wurde des Öfteren Fußnoten innerhalb von Tabellenüberschriften benutzt - das soll (blöderweise) auch so bleiben, sagt der Prof... Ich habe gelesen, dass sowas nur via Minipage-Umgebung möglich sei; bleibt denn dann die durchgehende Nummerierung der Fußnoten erhalten? Gibt es da mittlerweile eventuell komfortablere Möglichkeiten?


grundsätzlich solltest du davon ausgehen, dass es nur Stress macht! Es ist aber
einen VErsuch wert, das Dokument mit OpenOffice zu laden und dann als
LaTeX zu exportieren. Der Code sieht dann gruselig aus, aber es kann sein, dass
es dennoch das erwartete Ergebnis gibt. Ich selbst gehe mittlerweile zur
Vermeidung von Frustrationen so vor, dass ich ganz ordinär das Dokument als
reines ASCII exportiere und den ganzen LaTeX-Kram dann ergänze. Es kostet mich
am wenigsten Zeit. Ist aber nur meine persönliche Vorgehensweise ...

Herbert

[Spucki2000]

Zur Umwandlung:


grundsätzlich solltest du davon ausgehen, dass es nur Stress macht! Es ist aber
einen VErsuch wert, das Dokument mit OpenOffice zu laden und dann als
LaTeX zu exportieren. Der Code sieht dann gruselig aus, aber es kann sein, dass
es dennoch das erwartete Ergebnis gibt.

Ja, gruseligen Code erwarte ich (nach einigen Versuchen mit so einem Converter) auch... Ich werde wohl auch so vorgehen, den Text als ASCII einzufügen und stückchenweise um die LaTeX-Befehle zu ergänzen. Ist halt sehr mühselig v.a. bei Fußnoten.

Hat jemand für solche Fälle eine Reihenfolge, was man dann automatisch suchen/ersetzen sollte, um die Arbeit zu erleichtern, und um nicht im ganzen Text alle Sonderzeichen und LaTeX-Sondernotationen einzeln händisch editieren zu müssen? Zum Beispiel nach dem Motto:
1) Ersetze die Kombination Leerzeichen + Minuszeichen + Leerzeichen durch ~-- (alle automatisch ersetzen?)
2) Ersetze (mit Bestätigung) Minuszeichen durch zB "- (bei babel-Nutzung) usw., um blöde Trennungen zu verhindern
3) Ersetze (mit Bestätigung) Leerzeichen+Anführungszeichen durch \glqq+Leerzeichen
4) Ersetze (mit Bestätigung) Anführungszeichen+Leerzeichen durch \grqq{}
und so weiter...

Zu den Fußnoten:


Muss halt nur darauf achten, wo man \footnotetext hinsetzt, da der Fußnotentext mit Fußnote, dann da gesetzt wird. Bei Tabellen ohne Gleitumgebung kein Problem. Nur wenn man halt eine Gleitumgebung hat, dann kann es passieren, dass die Tabelle auf eine andere Seite rutscht als die Fußnote mit Text.

Tabellen ohne Gleitumgebung? Wie das? Meinst Du, mit Option [h]?

[Sabrina.Dankers]

Tabellen ohne Gleitumgebung? Wie das? Meinst Du, mit Option [h]?
Nein ich meine komplett ohne \begin{table}\end{table}
Wenn man keine Tabellenunterschrift braucht, dann kann man in der Regel ja auf die Gleitumgebung verzichten. Hast du eine Gleitumgebung musst du halt deine Fußnoten, am Ende noch mal kontrollieren.

[Spucki2000]

Nein ich meine komplett ohne \begin{table}\end{table}
Wenn man keine Tabellenunterschrift braucht, dann kann man in der Regel ja auf die Gleitumgebung verzichten. Hast du eine Gleitumgebung musst du halt deine Fußnoten, am Ende noch mal kontrollieren.

Ach so. Das würde wohl leider bei dem Umfang des Dokuments und der Anzahl der Tabellenüberschriften, die mit Fußnoten versehen sind, dem Jonglieren mit 10 rohen Eiern gleichkommen. Außerdem sollen die Tabellen natürlich im Tabellenverzeichnis auftauchen, und eine Unter-/ Überschrift brauchen sie jedenfalls.

Ich merke schon, ich werde meine Bemühungen steigern müssen, die Fußnoten doch noch irgendwie aus den Tabellenbeschriftungen zu vertreiben. Oder per Minipage (bin nur nicht mehr sicher, wo ich das gefunden hatte bzw. wie das funktionierte...).

[Sabrina.Dankers]

Bezüglich Fußnoten in Tabellen und minipage gibt es hier im Forum schon Threads. Eine andere Möglichkeit wäre die Tabellen ohne Gleitumgebung und die Captions dann mit Paket capt-of setzen.

[localghost]

[...] Eine andere Möglichkeit wäre die Tabellen ohne Gleitumgebung und die Captions dann mit Paket capt-of setzen.
Eigentlich hat capt-of (http://dante.ctan.org/CTAN/help/Catalogue/entries/capt-of.html) keine Daseinsberechtigung, denn es besteht nur aus einer einzigen Zeile.

\newcommand\captionof[1]{\def\@captype{#1}\caption}
Der gleiche Befehl wird auch durch caption (http://dante.ctan.org/CTAN/help/Catalogue/entries/caption.html) bereitgestellt. Damit lässt sich das auch einfach machen.

\documentclass[11pt,a4paper]{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[font=small,labelfont=bf]{caption}
\usepackage[centering,includeheadfoot,margin=2cm]{geometry}
\usepackage{blindtext}

\begin{document}
\blindtext

\begingroup
\centering
\rule{12.8cm}{7.2cm}
\captionof{figure}[Ein Platzhalter]{Ein Platzhalter\footnotemark}
\footnotetext{Dieser Platzhalter wird später durch den eigentlichen Inhalt ersetzt.}
\endgroup

\blindtext
\end{document}
Mehr darüber ist in der Anleitung zu finden.

[voss]

Eigentlich hat capt-of (http://dante.ctan.org/CTAN/help/Catalogue/entries/capt-of.html) keine Daseinsberechtigung, denn es besteht nur aus einer einzigen Zeile.

\newcommand\captionof[1]{\def\@captype{#1}\caption}


\usepackage{capt-of} ist aber nur eine Zeile, wohingegen

\makeatletter
\newcommand\captionof[1]{\def\@captype{#1}\caption}
\makeatother

drei Zeilen sind ... :D

Herbert

[localghost]

\usepackage{capt-of} ist aber nur eine Zeile [...]
... und genauso überflüssig, wenn man ohnehin caption (http://dante.ctan.org/CTAN/help/Catalogue/entries/caption.html) benutzt.

[voss]

... und genauso überflüssig, wenn man ohnehin caption (http://dante.ctan.org/CTAN/help/Catalogue/entries/caption.html) benutzt.

natürlich, aber wenn man KOMA-Script benutzt, macht es Sinn, die dortigen
Caption-Funktionen zu benutzen ...

Herbert