Absätze und Abschnitte

[Federstrich]

Liebes Forum,

ich schreibe gerade eine wissenschaftliche Abschlussarbeit. Diesmal möchte ich es richtig machen und habe mich ein wenig mit Typografie beschäftigt. Das Thema ist so spannend, dass ich schon seit Tagen kaum an der Abschlussarbeit saß - so langsam sollte ich die Kurve aber gekriegt haben.

Zunächst die Schwierigkeit: In Erste Hilfe in Typografie von Hans Peter Willberg und Friedrich Forssman steht auf Seite 88, dass man zwischen Absätzen und Abschnitten unterscheidet:

Absätze werden durch einen Einzug von ca. 4 mm gekennzeichnet. Abschnitte werden durch einen Abstand von einer Leerzeile gekennzeichnet und zum Unterschied von Absätzen ohne Einzug gesetzt. Dies ist die bewährte Regel ...

Jetzt die Fragen:
Wie geht das?
Gibt es bei LaTeX eine Möglichkeit die Unterscheidung von Absätzen und Abschnitten zu automatisieren, à la "eine Leerzeile im Code bewirkt einen Absatz und zwei Leerzeilen einen Abschnitt"?

Ich würde mich über konstruktive Vorschläge sehr freuen.
Vielen Dank im Voraus,
euer Federstrich

[bobmalaria]

hi,

das ist eigentlich ganz einfach. eine leerzeile im code beudeutet im standart, dass die zeile eingerückt wird.

möchte man das ändern und einen vertikalen abstand haben, bieten sich optionen an. ich vermute das du eine dokumentenklasse aus der koma-familie benutzt (scrreprt,scrbook,...)

dort lässt sich das einfach steuern mit z.b.
\documentclass[parskip=half]{scrreprt}

für parskip=value gibt es dann eben verschiedenen werte die der doku scrguide.pdf entnommen werden können.

mischen würde ich die zwei methoden der absatzkennzeichnung nicht!

gruss

[Federstrich]

Hallo bobmalaria,

vielen Dank für deinen Vorschlag! Ich glaube, ich werde mich auf eine Methode der Absatzkennzeichnung beschränken.

Was sagen denn die Typografie-Profis im Forum: Absätze lieber durch Einrückung oder durch Zeilenabstand kennzeichnen?

Viele Grüße,
Federstrich

[mechanicus]

Hallo,


Was sagen denn die Typografie-Profis im Forum:
bin zwar keiner,


Absätze lieber durch Einrückung oder durch Zeilenabstand kennzeichnen?

aber ich würde die Einrückung bevorzugen

Gruß
Marco

[Buch Daniel]

hi,

die Typographie ist ein schwieriges Thema. Von der Theorie ist eine Entscheidung schwer zu treffen, wann Abschnitte bzw. Absätze zu machen sind.

Die Frage wird dahe seinr, was ich auszudrücken beabsichtige. Verlangt der Sinnzusammenhang nur eine kurze Pause oder soll ein neuer Gedanke schriftlich festgehalten werden. Danach richteten sich Abschnitte und Absätze.

Genauso ist das mit den Fonts. Soll ein Roman oder eine wissenschaftliche Arbeit geschrieben werden. Hinzu kommt der Anteil von Schrift und Weissanteil an der Buchseite. (\usepackage{setspace}\setstretch{1.xx})

Wie sind die Ränder pro Seite?

Bei Jan Tschichold ist der unter Rand doppelt so groß wie der obere. Der linke bzw. rechte Rand einer Seite ist genauso groß wie die Ränder zwischen zwei Seiten.

gruß

[lockstep]

Absätze lieber durch Einrückung oder durch Zeilenabstand kennzeichnen?

Ich bevorzuge Einrückungen - bei Abständen kann es in manchen Fällen unklar sein, ob ein neuer Absatz beginnt oder nicht. Beispiele sind der Beginn eines neuen Satzes am Seitenanfang oder Textteile mit mathematischen Formeln.

Auch im Buchsatz wird zum größten Teil mit Absatzeinrückung gearbeitet.

lockstep

[Federstrich]

Hallo Buch Daniel, hallo lockstep,

Vielen Dank für die Antworten.

@lockstep: Ich habe jetzt die Einrückungen auf 1em gestellt. Bei den Einrückungen empfinde ich das Schriftbild immer etwas zu unruhig. Das kommt natürlich darauf an, wieviele Absätze man macht. Dass man bei vertikalen Abständen auf einer neuen Seite nicht mehr sehen kann, ob es sich um einen Absatz handelt, ist schon ein schlagendes Argument.
Das wird ja immer schwieriger!

@Buch Daniel: Ich schreibe tatsächlich an einer wissenschaftlichen Arbeit. Ich bin auch immer wieder am Ausprobieren, welche Schrift ich nehmen soll und habe dazu in einem Mediengestalter-Forum angefragt. Allzu viele Vorschläge gab es da allerdings nicht.
Je mehr ich mich damit beschäftige desto schwieriger wird es, eine Entscheidung zu treffen. Die Ränder habe ich LaTeX mit DIV=calc ausrechnen lassen, die Schrift ist 12pt groß. Über den Durchschuss mache ich mir jetzt gerade Gedanken.

Ich habe das Glück einen Professor zu haben, der von den starren Universitätsvorgaben nicht sonderlich viel hält und mehr Wert auf Lesbarkeit legt...

Für Vorschläge bin ich daher immer offen.

Dank nochmal,
euer Federstrich

[bischi]

Was sagen denn die Typografie-Profis im Forum: Absätze lieber durch Einrückung oder durch Zeilenabstand kennzeichnen?

Leider kein Profi - verwende aber immer Abstände. Find ich übersichtlicher, da zwischen Absätzen etwas zusätzlicher "Whitespace" eingefügt wird.

MfG Bischi

[Buch Daniel]

Hallo,

ich würde die Schrift "bera" nehmen \usepackage{bera}

Die Schrift ist cool, nüchtern und überlegen. Die Windows-User würden sich die Finger danach ablecken.

Als ich vor Jahren eine statische Berechnung über ein bestimmtes technisches Bauwerk gemacht habe und die Formeln mit LaTeX gesetzt habe, bekam ich prompt ein Anruf vom Bauamt. Womit ich die Formeln geschrieben hätte. Als ich sagte, mit LaTeX, meinte der Beamte, ob das etwas zum Schlafen sei. Nein, sagte ich, das ist etwas zum Arbeiten.

Übrigens, schaue Dir wegen der Ränder \usepackage{geometry} an.

Gruß