trennung

[stan_keiler]

kann ich in einem dokument die trennung von wörtern generell verhindern?

[rstuby]

Ich habs nicht probiert, aber es gibt so was wie \hyphenpenalty=10000

[stan_keiler]

an sich echt nie schlecht, allerdings schreibts da über den rand schade.. =) noch andere vorschläge? ich find die ganze zeit nur wie mans bei einzelnen wörtern verhindert, ich mein ist jetz auch kein beinbruch wenn es ein paar wörter trennt, sieht aber ohne viel schöner aus...

[Xenara]

Ich weiss nicht, obs die saubere Variante ist, und da du kein MB lieferst, rate ich einfach mal: Du verwendest \usepackage[ngerman]{babel}? Oder mit einer anderen Sprache? Dann lass das weg. Im dem MB tuts zumindest:



\documentclass{scrreprt}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}

%\usepackage[ngerman]{babel}



\begin{document}

Als Blindtext wird Text bezeichnet, den man bei der Gestaltung von Publikationen verwendet, wenn der eigentliche Text noch nicht vorliegt. Mit Hilfe des Blindtextes kann die Verteilung des Textes auf der Seite (Layout oder Satzspiegel) sowie Lesbarkeit und Platzbedarf der verwendeten Schriftarten (Typografie) beurteilt werden. Er besteht aus einer mehr oder minder sinnlosen Folge von Wörtern, oft auch nur aus wortähnlichen Silbenfolgen. Komponisten von Liedern benutzen Blindtexte beim Komponieren von Melodien und singen diese, bevor der Liedtext gedichtet wird.

\end{document}

[rstuby]

Wenn man \sloppy angibt, schreibt es weniger über den Rand, denn dann toleriert er hässlich große Wortabstände. Dann kann man doch aber auch gleich in Word schreiben.

[rstuby]

\sloppy setzt \emergencystretch=3em und \tolerance=9999. Was tolerance ist, habe ich vergessen, aber emergencystretch gibt an, wie viel zusätzlicher Freiraum im Notfall innerhalb einer Zeile zwischen den Wörtern eingefügt werden darf. Das heißt, theoretisch kannst du den Wert auch noch weiter hochsetzen. Das dürfte aber ziemlich blöd aussehen.

[stan_keiler]

hmm ich guck mal, wenns nicht klappt lass ich die wörter einfach trennen und setze dann \- ein ich danke euch...

[lockstep]

Soferne man nicht auf Blocksatz verzichtet, ist es sehr schwer, ohne Worttrennung noch ein sauberes Schriftbild zu erzielen. Im Deutschen ist es wegen der längeren Silben noch schwerer als in anderen Sprachen (z.B. hat das Wort "Angstschweiß" gerade mal eine erlaubte Trennstelle).

@stan_keiler: Wenn dir Trenstriche wirklich ein Greuel sind, lade das Paket microtype (es sorgt für Schriftdehnung, was die möglichen Umbruchstellen erhöht), schraube den Wert von hyphenpenalty (standardmäßig 50) vorsichtig hoch und sieh dir den Unterschied anhand eines Beispieltextes an. (Meine Einschätzung: microtype ist allgemein zu empfehlen, aber Drehen an hyphenpenalty lohnt den Aufwand nicht.)

lockstep

[voss]

kann ich in einem dokument die trennung von wörtern generell verhindern?


\documentclass[12pt,a4paper,DIV=calc]{scrartcl}%
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{microtype}
\usepackage{blindtext}
\usepackage[none]{hyphenat}

\begin{document}

\blindtext

\end{document}

Herbert

[lockstep]

Ich habe das Beispiel von Herbert Voß so modifiziert, dass am Ende der ersten Zeile ein schwer trennbares Wort auftritt ("Angstschweiß") - auf diese Weise lässt sich die Zahl der Trennungen und übervollen Boxen (Worte, die in den Rand hineinragen) vergleichen.

Ohne microtype, ohne hyphenat: 5 Trennungen, 1 übervolle Box
Ohne microtype, mit hyphenat: 0 Trennungen, 2 übervolle Boxen
Mit microtype, ohne hyphenat: 1 Trennung, 0 übervolle Boxen
Mit microtype, mit hyphenat: 0 Trennungen, 1 übervolle Box

Fazit: Lange, nicht trennbare Worte gegen Anfang eines Absatzes können auch microtype überfordern.



\documentclass[12pt,a4paper,DIV=calc,draft]{scrartcl}

\usepackage[latin9]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ngerman]{babel}

\usepackage{blindtext}

\usepackage[final]{microtype}
\usepackage[none]{hyphenat}

\begin{document}

Ein Satz mit einem ungünstig positionierten, schwer trennbaren Wort: Angstschweiß. \blindtext

\end{document}


lockstep

[voss]

Fazit: Lange, nicht trennbare Worte gegen Anfang eines Absatzes können auch microtype überfordern.


dafür ist ja microtype auch nicht gedacht!


\documentclass[12pt,a4paper,DIV=calc,draft]{scrartcl}

\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ngerman]{babel}

\usepackage{blindtext}

\usepackage[final]{microtype}
\usepackage[none]{hyphenat}
\emergencystretch=1.5em
\begin{document}

Ein Satz mit einem ungünstig positionierten, schwer trennbaren Wort: Angstschweiß. \blindtext

\end{document}


Herbert

[lockstep]

dafür ist ja microtype auch nicht gedacht!

Ich würde sagen, eine Kombination von \emergencystretch und microtype hilft am besten. Im Beispiel tritt die übervolle Box wieder auf, wenn \emergencystretch weniger als 0.02em beträgt (vernachlässigbar klein), ohne microtype kehrt die übervolle Box zurück, wenn \emergencystretch unter 0.36em sinkt (immer noch recht wenig). Bei schmalen Spalten und ohne microtype müsste man \emergencystretch schon in die Größenordnung des Wertes bei \sloppy (3em) setzen.

lockstep