Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Probleme mit dem Zeilenabstand
Ray Calloun
15-08-2010, 20:51
Hallo,
ich benutze LaTeX schon seit geraumer Zeit, habe aber jetzt ploetzlich ein Problem entdeckt:
Wenn ich meine TEX-Datei in PDF setzen lasse, werden die Absaetze (nicht die Zeilen) sehr kreativ mit einzeiligem, 1,5-zeiligen oder zweizeiligem Abstand gesetzt, was im fertigen Text ziemlich beknackt aussieht. Die Abstaende aendern sich munter von Seite zu Seite, ohne dass dazwischen Feldbefehle auftauchen wuerden. Und jetzt das Kuriose: Das ganze ist von der Seite im PDF abhaengig. Wenn ich die Textbloecke verschiebe, bleibt auf der gleichen Seite der gleiche Abstand. Oder anders ausgedrueckt: Wenn ich einige Absaetze, die zweizeilig gesetzt werden, in ein neues TEX-File kopiere und es setzen lasse, sind sie ploetzlich wieder einzeilig...
Ich verwende MikTex, das beschriebene Problem tritt sowohl mit TeXnic Center als auch mit TeXworks auf. Kann ich mit einer Header-Zeile Einzeiligkeit erzwingen, oder weiss jemand eine andere Loesung?
Sorry wegen der Umlaute, ich sitze gerade in Spanien an einem oeffentlichen Internet-Pc...
lockstep
15-08-2010, 21:02
Verwendest du die Klassenoption twoside bzw. eine Klasse, bei der diese Option voreingestellt ist (book, scrbook)? Dann könnt ein \raggedbottom in der Präambel helfen.
lockstep
Ray Calloun
15-08-2010, 22:12
Hi Lockstep,
ich benutze extbook, da gilt das wohl auch...
einfach\raggedbottom ohne weitere Zusaetze in die Praeambel? Ich werde es mal probieren...vielen Dank.
Weisst du auch, warum bzw. wie es zu diesem Fehler kommt?
Mit raggedbottom sind die unteren Seitenränder aber nicht mehr bündig.
Du gehst wahrscheinlich streng gegen Hurenkinder und Schusterjungen vor und hast vielleicht auch noch viele andere größere Elemente, innerhalb derer kein Seitenumbruch möglich ist, z.B. Überschriften.
Dann findet LaTeX einfach keine Möglichkeit mehr, den Text sinnvoll auf die ganze Seitenhöhe zu verteilen, zieht ihn auseinander (zwischen den Absätzen) und meldet eine "underfull \vbox" von unterschiedlicher "badness".
Ray Calloun
16-08-2010, 13:02
Nein, rstuby, daran liegt es nicht. Im Moment gehe ich noch gar nicht gegen Schusterjungen, Hurenkinder und Seitenumbrueche an den Ueberschriften vor, das passiert erst in der Endformatierung. Vielleicht setze ich ja noch Absaetze dazwischen usw. (Wie man das automatisch von LaTeX regeln lassen kann, habe ich sowieso keine Ahnung.)
Wenn ich die Hurenkinder und Schusterjungen von Hand beseitige, dann muesste doch auch die Buendigkeit der Seiten unten gewahrt bleiben, oder? Es gibt ja keine Feldbefehle (mit Ausnahme der Textblockhoehe) die dort eingreifen...
Gegen Seitenumbrüche nach Überschriften geht LaTeX selber vor. Und normalerweise auch gegen Hurenkinder und Schusterjungen, aber ich dachte halt, wenn du das Problem auf JEDER Seite hast, hast du wahrscheinlich schon \widowpenalty und \orphanpenalty hochgesetzt.
(Wie willst du denn die von Hand beseitigen, das kann ich mir jetzt gar nicht vorstellen, wie man das machen könnte...)
Also mmm... dann mach vielleicht mal die einzelnen Absätze und Abschnitte etwas länger, dass LaTeX mehr Spielraum hat.
Sonst gibt es halt oft nur die Alternative, dass ein Leerraum unten auf der Seite bleibt (wenn man raggedbottom angibt) oder dass er gleichmäßig zwischen den Absätzen verteilt wird und es eine "underfull vbox"-Meldung gibt.
Ansonsten würde ich das Problem aber erst bei der Endformatierung angehen. Da kann man dann auch mal einen manuellen Seitenumbruch reinsetzen oder eine Seite mit \enalrgethispage\baselineskip vergrößern, damit eine Zeile mehr draufpasst. Sollte man alles erst machen, wenn man sonst wirklich nichts mehr ändern will.
UPD: Wenn du meinst, es ist ein grundsätzlich anderes Problem, und keine "underfull vbox"-Meldungen bekommst, dann bau mal ein Minimalbeispiel, damit wir sehen, was los ist.
Ray Calloun
16-08-2010, 17:25
Also, bei mir setzt LaTeX munter Seitenumbrüche nach Überschriften, und kümmert sich gar nicht um Hurenkinder und Schusterjungen.
Per Hand geht das ganz einfach per inflating. Man erweitert den Text einfach so lange, bis auf der Seite das drauf ist, was man drauf haben möchte. Das ist so ähnlich, wie wenn man ein Wort partout nicht vernünftig trennen kann und man dann eben den Satz so lange umstellt, bis es passt.
Das mit den unteren Seitenrändern bei \raggedbottom ist natürlich ein Problem, damit scheidet diese Option aus.
Gibt es denn keine Möglichkeit den Leerraum statt zwischen den Absätzen zwischen allen Zeilen gleichmäßig zu verteilen?
Mehr Spielraum, den Raum zwischen den Absätzen zu verteilen hätte LaTeX aber doch wenn ich die Absätze kürzer machen würde, oder? Wenn ich den Leerraum zwischen sechs Absätzen verteile, fällt das doch weniger auf, als wenn ich ihn zwischen drei Absätzen verteile...
lockstep
16-08-2010, 18:05
Also, bei mir setzt LaTeX munter Seitenumbrüche nach Überschriften
Erstelle bitte ein Minimalbeispiel - Seitenumbrüche nach Überschriften werden von LaTeX nämlich nach Kräften vermieden.
lockstep
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