Llarian
27-11-2011, 18:14
Hallo allerseits,
ich benutze für ein Dokument scrbook und möchte keine linken und rechten Seiten. Leider wird die Option oneside ignoriert. Hat jemand eine Idee, warum?
Hier mein Minimalbeispiel:
\documentclass[oneside,ngerman]{scrbook}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin9]{inputenc}
\usepackage{textcomp}
\usepackage{setspace}
\onehalfspacing
\usepackage{babel}
\usepackage{geometry}
%\usepackage{appendix}
\usepackage[ngerman=ngerman-x-latest]{hyphsubst}
\geometry{a4paper,left=3cm,right=2.5cm,top=2cm,bot tom=2.5cm,twoside}
\usepackage[plainpages=false,colorlinks,linktocpage=true]{hyperref}
\hypersetup{urlcolor=black,pdfstartview=FitH}
\usepackage{multibib}%muss unbedingt hinter hyperref, weil sonst die Verlinkung der neuen Verzeichnisse nicht funktioniert!
\newcites{quelp}{Quellenverzeichnis (gedruckt)}
\makeatletter%
\renewcommand*\bib@heading{%
}
\makeatother
\begin{document}
\bibliographystyle{plain}
\bibliographystylequelp{plain}
\chapter{\label{Kap2}Vorspann: Zu den Ausgangsbedingungen des Zusammenwirkens von Universität und Industrie im 19. Jahrhundert}
\chaptermark{Vorspann}
Als Ernst Abbe im Dezember 1887 dem Staatsministerium des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach eine Denkschrift zur Übertragung seines Vermögens an den Weimarer Staat unterbreitete, berief er sich hinsichtlich seiner Motive auf zwei wesentliche Stützpfeiler: zum einen benannte er, wie bereits einleitend erwähnt, die Jenaer Universität als {}``rechtmäßigen Anwärter'' auf seine Kapitalien, da nach seiner Ansicht die an der Hochschule verankerte naturwissenschaftliche Forschung in entscheidendem Maße für den Aufschwung der optischen Industrie verantwortlich war. Des Weiteren berief er sich auf die veränderte Grundlage der Produktion optischer Erzeugnisse. Durch die Möglichkeit der wissenschaftlichen Berechnung des optischen Abbildungsvermögens, so argumentierte Ernst Abbe, sei {}``in Jena etwas geschaffen worden, dessen Erhaltung, Fortbildung und dauernde Sicherung als eine Sache von öffentlichem Interesse erscheine'', zumal es durch den Fortschritt im Bereich des Mikroskopbaus nunmehr möglich wäre, die Gedanken des bayerischen Physikers und Optikers Joseph von Fraunhofer (1787-1826) einer {}``wissenschaftlichen Durchdringung der praktischen Aufgaben behufs rein theoretischer Vorausbestimmung aller Konstruktionselemente'' einer neuen Form der Verwirklichung zuzuführen. \footnote{Vgl. Abbe: Erläuterungen zum Antrag vom 4.12.1887, in: Schomerus: Werden und Wesen (1955), S. 33 und 49f. \nocitequelp{Schomerus:Stift_1955}}
Diese Ausführungen Abbes verdienen im Hinblick auf das Verhältnis zwischen universitärer Forschung und industrieller Produktion eine nähere Betrachtung. Joseph von Fraunhofer, der durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Optik die Grundlagen des Baus von Fernrohren revolutionierte, war Angehöriger der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München gewesen, an einer deutschen Universität hatte er aber nicht gewirkt. \footnote{Vgl. insgesamt zu Fraunhofer Jackson: Fraunhofers Spektren (2009), bezüglich seiner Aufnahme in die Akademie hier vor allem S. 99-106. \nocite{Jackson:Fraunhofer_2009}} Zwar konnte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Zusammenarbeit zwischen Carl Zeiss (1816-1888) und Ernst Abbe (1840-1905) im Bereich des Mikroskopbaus als Beispiel für die immer engere Verknüpfung zwischen der Herstellung optischer Instrumente und der im Rahmen der Universitäts-Einrichtungen betriebenen Lehr- und Forschungsarbeit gelten. \footnote{Vgl. von Saldern: Die Einwirkung der Göttinger Feinmechanik und Optik (1976), S. 364 \nocite{vonSaldern:Feinmechanik_Uni_1976} sowie Wittig: Friedrich Körner und die Anfänge des wissenschaftlichen Gerätebaus (1981). \nocite{Wittig:Koerner_1981}} Auch in anderen Wissensschaftsdisziplinen, insbesondere der Chemie, wurden die Verbindungen zum produzierenden Gewerbe immer offenkundiger. \footnote{Vgl. dazu Johnson: Hofmanns Role in Reshaping the Alliance (1992). \nocite{Johnson:Hofmann_Ind_Wiss_1992}} Dennoch stellt sich die Frage, ob, inwiefern und unter welchen Bedingungen die Universitäten zum {}``Motor'' dieser Entwicklungen avancierten bzw. zum Träger dieses Prozesses werden konnten und welche langfristigen Wirkungen die zunehmenden {}``ökonomischen Bezüge'' des an den Universitäten vermittelten und produzierten Wissens innerhalb der Hochschulen, aber auch der neuen Industrien entfalteten. Sieht man einmal von der grundlegenden Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse für den Produktionsprozess ab, wird der Stellenwert der Zusammenarbeit zwischen den Hochschulangehörigen und den neuen {}``wissensbasierten'' Industrien differenziert bewertet. Carsten Reinhardt hat beispielsweise in seiner Arbeit über die Forschung in der chemischen Industrie zwar von einer die Phase von 1875-1885 betreffenden {}``engen Zusammenarbeit'' zwischen Industrie und Hochschule gesprochen, gleichzeitig aber auf die Bedeutung des im Entstehen begriffenen {}``Industrielabors'' und damit auf die zunehmende Eigenständigkeit der Industrieforschung hingewiesen. \footnote{Vgl. Reinhardt: Forschung in der chemischen Industrie (1997), S. 328. \nocite{Reinhardt:Forschung_in_der_chemischen_Indu strie_1997}} Wolfgang König hat im Hinblick auf die Beziehungen zwischen den Technischen Hochschulen und der Elektroindustrie sogar die Ansicht vertreten, man müsse bezüglich der Elektrotechnik statt von einer {}``wissensbasierten Industrie'' von einer {}``industriebasierten Wissenschaft'' reden. \footnote{Vgl. König: Science-based Industry or Industry-based Science (1996), S. 100. \nocite{Koenig:Elektroind_Wiss_1996} } Um die Zusammenarbeit zwischen der optischen Industrie und der Jenaer Universität genauer analysieren zu können, ist es vor diesem Hintergrund deshalb wichtig, zunächst einmal nach den strukturellen Voraussetzungen zu fragen, auf denen die universitär-industrielle Kooperation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beruhte. Welche Faktoren wirkten sich fördernd oder hemmend auf das Verhältnis zwischen Industrie und Hochschulen aus? Inwiefern schufen die institutionellen Entwicklungen innerhalb der Universitäten während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine wirksame Basis bzw. Hindernisse für die Zusammenarbeit? All diesen Fragen soll in Form eines knappen Vorspanns nachgegangen werden, um auf diese Weise die Folgen der grundlegenden Konstellationen für die Beziehungen zwischen Industrie, Staat und Hochschule zu illustrieren.
\phantomsection \label{bib_lit}
\chapter*{Literaturverzeichnis}
\chaptermark{Literaturverzeichnis}
\addcontentsline{toc}{chapter}{Literaturverzeichni s}
\bibliography{bibliography_christoph}
\phantomsection \label{bib_quel_print}
\chapter*{Quellenverzeichnis (gedruckt)}
\chaptermark{Quellenverzeichnis (gedruckt)}
\addcontentsline{toc}{chapter}{Quellenverzeichnis (gedruckt)}
\bibliographyquelp{bibliography_christoph}
\end{document}
Bin für jede Hilfe dankbar, Llarian
ich benutze für ein Dokument scrbook und möchte keine linken und rechten Seiten. Leider wird die Option oneside ignoriert. Hat jemand eine Idee, warum?
Hier mein Minimalbeispiel:
\documentclass[oneside,ngerman]{scrbook}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin9]{inputenc}
\usepackage{textcomp}
\usepackage{setspace}
\onehalfspacing
\usepackage{babel}
\usepackage{geometry}
%\usepackage{appendix}
\usepackage[ngerman=ngerman-x-latest]{hyphsubst}
\geometry{a4paper,left=3cm,right=2.5cm,top=2cm,bot tom=2.5cm,twoside}
\usepackage[plainpages=false,colorlinks,linktocpage=true]{hyperref}
\hypersetup{urlcolor=black,pdfstartview=FitH}
\usepackage{multibib}%muss unbedingt hinter hyperref, weil sonst die Verlinkung der neuen Verzeichnisse nicht funktioniert!
\newcites{quelp}{Quellenverzeichnis (gedruckt)}
\makeatletter%
\renewcommand*\bib@heading{%
}
\makeatother
\begin{document}
\bibliographystyle{plain}
\bibliographystylequelp{plain}
\chapter{\label{Kap2}Vorspann: Zu den Ausgangsbedingungen des Zusammenwirkens von Universität und Industrie im 19. Jahrhundert}
\chaptermark{Vorspann}
Als Ernst Abbe im Dezember 1887 dem Staatsministerium des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach eine Denkschrift zur Übertragung seines Vermögens an den Weimarer Staat unterbreitete, berief er sich hinsichtlich seiner Motive auf zwei wesentliche Stützpfeiler: zum einen benannte er, wie bereits einleitend erwähnt, die Jenaer Universität als {}``rechtmäßigen Anwärter'' auf seine Kapitalien, da nach seiner Ansicht die an der Hochschule verankerte naturwissenschaftliche Forschung in entscheidendem Maße für den Aufschwung der optischen Industrie verantwortlich war. Des Weiteren berief er sich auf die veränderte Grundlage der Produktion optischer Erzeugnisse. Durch die Möglichkeit der wissenschaftlichen Berechnung des optischen Abbildungsvermögens, so argumentierte Ernst Abbe, sei {}``in Jena etwas geschaffen worden, dessen Erhaltung, Fortbildung und dauernde Sicherung als eine Sache von öffentlichem Interesse erscheine'', zumal es durch den Fortschritt im Bereich des Mikroskopbaus nunmehr möglich wäre, die Gedanken des bayerischen Physikers und Optikers Joseph von Fraunhofer (1787-1826) einer {}``wissenschaftlichen Durchdringung der praktischen Aufgaben behufs rein theoretischer Vorausbestimmung aller Konstruktionselemente'' einer neuen Form der Verwirklichung zuzuführen. \footnote{Vgl. Abbe: Erläuterungen zum Antrag vom 4.12.1887, in: Schomerus: Werden und Wesen (1955), S. 33 und 49f. \nocitequelp{Schomerus:Stift_1955}}
Diese Ausführungen Abbes verdienen im Hinblick auf das Verhältnis zwischen universitärer Forschung und industrieller Produktion eine nähere Betrachtung. Joseph von Fraunhofer, der durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Optik die Grundlagen des Baus von Fernrohren revolutionierte, war Angehöriger der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München gewesen, an einer deutschen Universität hatte er aber nicht gewirkt. \footnote{Vgl. insgesamt zu Fraunhofer Jackson: Fraunhofers Spektren (2009), bezüglich seiner Aufnahme in die Akademie hier vor allem S. 99-106. \nocite{Jackson:Fraunhofer_2009}} Zwar konnte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Zusammenarbeit zwischen Carl Zeiss (1816-1888) und Ernst Abbe (1840-1905) im Bereich des Mikroskopbaus als Beispiel für die immer engere Verknüpfung zwischen der Herstellung optischer Instrumente und der im Rahmen der Universitäts-Einrichtungen betriebenen Lehr- und Forschungsarbeit gelten. \footnote{Vgl. von Saldern: Die Einwirkung der Göttinger Feinmechanik und Optik (1976), S. 364 \nocite{vonSaldern:Feinmechanik_Uni_1976} sowie Wittig: Friedrich Körner und die Anfänge des wissenschaftlichen Gerätebaus (1981). \nocite{Wittig:Koerner_1981}} Auch in anderen Wissensschaftsdisziplinen, insbesondere der Chemie, wurden die Verbindungen zum produzierenden Gewerbe immer offenkundiger. \footnote{Vgl. dazu Johnson: Hofmanns Role in Reshaping the Alliance (1992). \nocite{Johnson:Hofmann_Ind_Wiss_1992}} Dennoch stellt sich die Frage, ob, inwiefern und unter welchen Bedingungen die Universitäten zum {}``Motor'' dieser Entwicklungen avancierten bzw. zum Träger dieses Prozesses werden konnten und welche langfristigen Wirkungen die zunehmenden {}``ökonomischen Bezüge'' des an den Universitäten vermittelten und produzierten Wissens innerhalb der Hochschulen, aber auch der neuen Industrien entfalteten. Sieht man einmal von der grundlegenden Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse für den Produktionsprozess ab, wird der Stellenwert der Zusammenarbeit zwischen den Hochschulangehörigen und den neuen {}``wissensbasierten'' Industrien differenziert bewertet. Carsten Reinhardt hat beispielsweise in seiner Arbeit über die Forschung in der chemischen Industrie zwar von einer die Phase von 1875-1885 betreffenden {}``engen Zusammenarbeit'' zwischen Industrie und Hochschule gesprochen, gleichzeitig aber auf die Bedeutung des im Entstehen begriffenen {}``Industrielabors'' und damit auf die zunehmende Eigenständigkeit der Industrieforschung hingewiesen. \footnote{Vgl. Reinhardt: Forschung in der chemischen Industrie (1997), S. 328. \nocite{Reinhardt:Forschung_in_der_chemischen_Indu strie_1997}} Wolfgang König hat im Hinblick auf die Beziehungen zwischen den Technischen Hochschulen und der Elektroindustrie sogar die Ansicht vertreten, man müsse bezüglich der Elektrotechnik statt von einer {}``wissensbasierten Industrie'' von einer {}``industriebasierten Wissenschaft'' reden. \footnote{Vgl. König: Science-based Industry or Industry-based Science (1996), S. 100. \nocite{Koenig:Elektroind_Wiss_1996} } Um die Zusammenarbeit zwischen der optischen Industrie und der Jenaer Universität genauer analysieren zu können, ist es vor diesem Hintergrund deshalb wichtig, zunächst einmal nach den strukturellen Voraussetzungen zu fragen, auf denen die universitär-industrielle Kooperation in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beruhte. Welche Faktoren wirkten sich fördernd oder hemmend auf das Verhältnis zwischen Industrie und Hochschulen aus? Inwiefern schufen die institutionellen Entwicklungen innerhalb der Universitäten während der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine wirksame Basis bzw. Hindernisse für die Zusammenarbeit? All diesen Fragen soll in Form eines knappen Vorspanns nachgegangen werden, um auf diese Weise die Folgen der grundlegenden Konstellationen für die Beziehungen zwischen Industrie, Staat und Hochschule zu illustrieren.
\phantomsection \label{bib_lit}
\chapter*{Literaturverzeichnis}
\chaptermark{Literaturverzeichnis}
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\chapter*{Quellenverzeichnis (gedruckt)}
\chaptermark{Quellenverzeichnis (gedruckt)}
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\end{document}
Bin für jede Hilfe dankbar, Llarian