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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Problem mit Literaturverzeichnis



Si_Le
11-06-2012, 12:46
Hallo zusammen,

ich arbeite noch nicht allzu lange mit Latex und habe beim Erstellen meines Literaturverzeichnisses ein kleines Problem. Ich benutze die thebibliography-Umgebung, nur ist der Output nicht das, was ich mir vorstelle. Hier ein Beispiel:

\begin{thebibliography}{1}
\bibitem[test]{FrBu} \emph{Funktionentheorie} Eberhard Freitag, Rolf Busam,

\bibitem[test1]{Con} \emph{Complex Analysis} John B. Conway
Helmut Kopka and Patrick W. Daly, Addison-Wesley (1995).

\end{thebibliography}



Das ganze wird zwar kompiliert, allerdings werden beide bibitems im PDF einfach nur aneinandergereiht, ohne Trennung.

Wenn ich die Parameter test1 und test weglasse wird das Ganze schon gar nicht mehr kompiliert und eine Fehlermeldung erscheint:

"Something's wrong, perhaps a missing item"


Eigentlich dachte ich der Parameter wäre optional und müsste nicht mit angegeben werden.

Hoffe jemand kann mir bei dem Problem weiterhelfen

u_fischer
11-06-2012, 12:51
Ich würde ja eher biblatex + bibtex (oder biber) benutzen, aber abgesehen davon habe ich keine Probleme mit deinem Code:


\documentclass{scrartcl}
\usepackage[T1]{fontenc}
\begin{document}
\begin{thebibliography}{1}
\bibitem[test]{FrBu} \emph{Funktionentheorie} Eberhard Freitag, Rolf Busam,

\bibitem[test1]{Con} \emph{Complex Analysis} John B. Conway
Helmut Kopka and Patrick W. Daly, Addison-Wesley (1995).

\end{thebibliography}
\end{document}

Si_Le
11-06-2012, 13:28
Hallo,

funktioniert das ganze denn auch, wenn die Parameter test und test1 weggelassen werden? Komischerweise wird bei mir da bereits ein Fehler erzeugt :(.

Was hat es denn eigentlich mit biblatex + bibtex auf sich?

Gruß

bobmalaria
11-06-2012, 14:44
hi,

zu biblatex und bibtex:

wenn man die formatierung jedes einzelnen eintrages in die thebibliography-umgebung leid ist, dann kann man bibtex verwenden.

traditionell wurde/wird bibtex in kombination mit stildateien verwendet. diese haben die dateieindung *.bst. z.b. plain.bst.

die eintraege (artikel, buecher,...) fuer das literaturverzeichnis werden dann in eine datei mit der endung *.bib ausgelagert.

diese datei kann sehr gross sein. im dokument werden aber nur die eintraege eingefuegt die per \cite{key-word} innerhalb des dokumentes referenziert werden. bibtex uebernimmt dann die sortierung der eintraege und das aussehen (formatierung) wird durch die bst-stile bestimmt.

voteile sind:
- eine bib datei kann sehr gut verwaltet werden, z.b. mit software wie jabref oder mendeley etc.
- nur die eintraege erscheinen die man mit \cite auch tatsaechlich im dokument aufruft
-automatische sortierung der eintraege im verzeichnis, z.b. alphabetisch

die programmiersprache in denen die bst stile geschrieben sind beherschen nicht viele und immer wieder kamen fragen auf wie man ein bestimmtes design erreichen kann. also wie zitate im text aussehen und wie sie im verzeichnis ausgegeben werden.

hier kam biblatex ins spiel. biblatex verwendet keine bst-stildateien mehr. die formatierung wird mit latex-macros vorgenommen. der vorteil ist, dass sich relativ schnell vom normalen nutzer die meinsten einstellungen z.b. per option vornehmen lassen um die gewuenschte ausgabe zu erreichen. die sortierung der eintraege passiert immer noch mit bibtex

da in der zwischenzeit utf8 datei-encodung zum standard wird, wurde bibtex durch biber ersetzt. biber macht im prinzip das gleiche wie bibtex, kann aber z.b. besser mit umlauten und sonderzeichen umgehen. deshalb liest man oefter von biblatex + biber.

lange rede kurzer sinn. fuer einen kurzen artikel wurde ich vielleicht auch mal thebibliography verwenden. fuer eine grosse arbeit mit 10+ literaturquellen wuerde ich auf biblatex+bibtex/biber umsteigen.

gruss

Barghest
13-06-2012, 14:34
Sorry, wenn ich mich hier fragend einschalte:

bobmalaria, wie sind denn Deine Erfahrungen mit BibTeX und Mendeley? Ich hatte mir das Programm vor langer Zeit einmal angeschaut und da kam beim bib-Import/Export nur Murks raus ;b

Seit meinem Einstieg in LaTeX vor ca. 5 Jahren nutze ich jurabib. Ich lese immer wieder, dass BibLaTeX (und jetzt Biber) neuer und einfacher ist. Lohnt sich da ein Umstieg bzw. ist dieser kompliziert?

bobmalaria
13-06-2012, 14:56
also ich verwende aktuell mendeley. es stimmt, dass nicht immer alles zu 100% passt und es mal zu problemchen kommen kann. dann mache ich am ende meiner arbeit eine kopie der bib und editiere per hand die eintaege die dieses beduerfen. allerdings hat sich der bibtex support stark verbessert und man kann im forum ensprechende anfragen stellen.

fuer mich, der nur artikel, buecher und die ein oder andere thesis zitiert ergeben sich keine einschraenkungen.

wenn du mit jurabib zufrieden bist und alle deine anforderungen erfuellen kannst, dann gibt es keinen grund umzusteigen.

normalerweise empfehle ich biblatex fuer alle die sehr spezielle verzeichnisse benoetigen die mit bst-stilen so bisher nicht zu machen waren und fuer alle die recht einfache anforderungen haben die sich mit biblatex optionen zusammenbasteln lassen.

gruss