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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Seitenumbruch: Lange Fußnoten vs. Schusterjungen/Hurenkinder



lando
04-03-2013, 20:13
Hallo,

ich setze gerade einen Text der viele sehr lange Fußnoten enthält.
Nun bin ich mit dem Seitenumbruchalgorithmus von Latex am kämpfen, der sehr bestrebt ist diese Fußnoten im Ganzen auf der richtigen Seite zu halten. Dies geschieht aber auf Kosten von Hurenkindern/Schusterjungen im Haupttext.

Pakete wie z.B. bigfoot verstärken das Problem nur noch, da sie die Verteilung einer Fußnote auf zwei Seiten in der Regel komplett verbieten.

Ein Spielen mit \clubpenalty, \widowpenalty (hochsetzen) und \interfootnotelinepenalty (runtersetzen) scheint auch nicht viel zu bringen. Im Zweifel scheint Latex lieber hässlich viel vspace zwischen die Absätze zu verteilen als eine lange Fußnote auf die nächste Seite umzubrechen.

Ich hätte nun gerne ein recht laxes Umbrechen der Fußnoten (zur Not dort mit Hurenkindern/Schusterjungen) um mit der gewonnenen Freiheit ein ordentliches Schriftbild im Haupttext zu haben.

Irgendwelche Ideen?

ctansearch
04-03-2013, 22:51
Ich lese gerade so ein Buch, in dem Fußnoten manchmal halbe Seiten einnehmen.
Aus meiner Sicht ist sowas ein häßlicher, inhaltlicher Fehler, der nicht durch satztechnische Purzelbäume zurechtgebogen werden sollte.

Eine Fußnote, die den normalen Satz des Haupttextes stört, ist zu lang und der Text gehört an den Autor zur Überarbeitung zurückverwiesen.

Ansonsten, wenn es denn absolut sein muß, könnte man die Fußnote in sich selbst auftrennen und als seitenabhängige Fortsetzung eingeben.

Dazu mußt Du aber ein funktionsfähiges Minimalbeispiel liefern.

lando
04-03-2013, 23:34
Ich lese gerade so ein Buch, in dem Fußnoten manchmal halbe Seiten einnehmen.
Aus meiner Sicht ist sowas ein häßlicher, inhaltlicher Fehler, der nicht durch satztechnische Purzelbäume zurechtgebogen werden sollte.

Eine Fußnote, die den normalen Satz des Haupttextes stört, ist zu lang und der Text gehört an den Autor zur Überarbeitung zurückverwiesen.


Sowas war auch meine erste Reaktion...
Allerdings geht es hier um ein geschichtswissenschaftliches Fachbuch und dort ist sowas gang und gäbe. Abweichende Lehrmeinungen oder thematische "Ausflüge" werden dort in Fußnoten ausgeführt. Im besagten Werk ist der Rekord eine Seite in welcher der Haupttext nur noch 1-2 Zeilen (je nach Penalties) umfasst, der Rest sind Fußnoten. Das ist Usus und sogar erwarterter Stil.



Ansonsten, wenn es denn absolut sein muß, könnte man die Fußnote in sich selbst auftrennen und als seitenabhängige Fortsetzung eingeben.

Dazu mußt Du aber ein funktionsfähiges Minimalbeispiel liefern.


Sowas schlägt auch z.B. die Doku zum manyfoot-Paket (Kap. 6, \SplitNote) vor. Aber 600 Seiten manuell durchgehen. *hmpf*

Der Tex-Algorithmus hat hier definitiv Defizite und Pakete wie bigfoot etc. verbessern diesen nur bezüglich kurzen Fußnoten. Leider bin ich viel zu schlecht in Tex um da selbst was zu programmieren. Sieht man wieder, dass Tex in erster Linie in naturwissenschaftlichen Kreisen genutzt wird. Da hält man sich im Allgemeinen eher kurz.

Naja, wenn sich nichts auftut, muss ich da wohl "zu Fuß" durch.

ctansearch
05-03-2013, 15:35
So wie im Anhang würde meine Lösung aussehen, mit beliebig nach Größe und Position steuerbaren Fußnoten.
Wenn es Dich interessiert, meld' Dich nochmal.

lando
11-03-2013, 09:31
Wenn es Dich interessiert, meld' Dich nochmal.

Tut mir leid für die späte Antwort, aber ich war ne knappe Woche komplett außer Gefecht. Da mir deswegen auch die Zeit knapp wurde, habe ich das Problem inzwischen "klassisch" über manuelle pagebreaks im Haupttext gelöst.
Ist zwar nicht glorreich, aber ich hoffe, dass mir das Problem nicht sobald wieder begegnet. Vielen Dank fürs Angebot!