Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : LaTex: Zeilenabstand vor bzw. nach 1ter Zeile eines Absatzes
Hallo zusammen,
ich bin LaTex-Anfänger auf TeXworks und ärgere mich gerade mit einem folgendem Problem herum:
Mir fällt störend auf, dass bei meinem Texten der Abstand zwischen der letzten Zeile eines alten Absatzes und der ersten Zeile des neuen Absatzes, bzw. zwischen der ersten Zeile des neuen Absatzes und der darauf folgenden Zeile nicht dem gewöhnlichen Zeilenabstand entspricht.
Spontan erscheint das Problem geringfügig (bei Schriftgrößen kleiner als 14 Punkte "nur" 1 Pixel), aber springt dem Leser doch sofort ins Auge, wie mir mehrere Paar Augen bestätigt haben. Umso weniger Großbuchstaben eine Zeile im Vergleich zu der davor bzw. danach enthält, desto deutlicher ist es. Der größere Abstand zwischen der ersten und zweiten Zeile eines Absatzes ist sogar ungemein störend.
Gibt es eine Möglichkeit, einen stets zu 100% gleichen Zeilenabstand zu erzwingen? Oder liegt das Problem vielleicht an TeXworks?
Vielen Dank im Voraus! :)
Am Editor wird es wohl kaum liegen.
Vielleicht am Viewer? Oder ist der Unterschied auch beim ausgedruckten Dokument zu sehen.
Sieht man es bei diesem Minimalbeispiel auch? (ich bei mir nicht).
\documentclass[14pt]{scrreprt}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{blindtext}
\begin{document}
\blindtext
Hier ein nicht so viele große, sondern mehr kleine Buchstaben enthaltender, etwa eine Zeile umfassender Text \blindtext
\blindtext
\end{document}
Wenn das Problem auch im Druck auftritt, aber nicht bei obigem MB, erstelle bitte selber ein Minimalbeispiel, das wir selber kompilieren können, das Phänomen sehen und Lösungen ausprobieren.
Nachtrag: Um Feinheiten bei Buchstabenabständen und Randausgleich zu verbessern, ist \usepackage{microtype} immer eine gute Idee. Ob es allerdings auf senkrechte Abstände Auswirkungen hat, weiß ich nicht.
Hallo,
erst einmal danke für die prompte Antwort.
Ich glaube es ist zu früh am Tage, ich drücke mich umständlich aus... :(
Dein Beispiel habe ich kompiliert, kurz einen Screenshot gemacht - darin aber die ersten Buchstaben der Zeile durch jeweils den gleichen Großbuchstaben ersetzt, weil es da noch eher auffällt (zumindest meinen müden Augen).
http://s14.directupload.net/images/130307/3axzdtyk.jpg
Man sieht, der Abstand zwischen den beiden unteren Zeilen ist nicht gleich groß (> in grün). So ist es jedes Mal:
Zeile A
Zeile B
Zeile C
Zeile D
Zeile E
Der Abstand zwischen A und B bzw. D und E ist kleiner der zwischen B und C bzw. D und E.
Falls ich später ein besseres/ anderes Beispiel beibringen soll -- Aufforderung genügt. :)
Wieso ist denn die Schrift bei dir so verpixelt? Du solltest cm-super auf deinem Computer installieren. Das Paket braucht nicht mit \usepackage geladen zu werden, es muss bloß auf deinem Computer vorhanden sein.
Wenn dir das Paket zu groß ist und du nur lateinische Schriftzeichen im Text verwendest, kannst du auch stattdessen \usepackage{lmodern} benutzen.
Folgendes Minimalbeispiel
\documentclass[14pt]{scrreprt}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{blindtext}
\usepackage{microtype}
\begin{document}
HHHHHHHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHH HHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHH HHHHHHHHH HHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHHH
HHHHHHHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHH HHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHH HHHHHHHHH HHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHHH
HHHHHHHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHH HHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHH HHHHHHHHH HHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHH HHHHHHHHHHHHH
\end{document}
ergibt bei mir das PDF im Anhang.
Vielleicht kann man einen Unterschied bei den Abständen messen - sehen kann ich so erst mal keinen.
Im Viewer könnte es schlicht ein Rundungsproblem sein. Irgendwie müssen die sehr feinen Abstände in einer DVI oder einer PDF-Datei ja auf die grobe Auflösung des Monitors umgerechnet werden. Allgemein könnte es auch aus einem Anwenderfehler resultieren, beispielsweise unsinnigen Werten für den Durchschuss. Das kann man ohne vollständiges Minimalbeispiel (http://www.mrunix.de/forums/showthread.php?t=66921) nicht entscheiden.
u_fischer
07-03-2013, 10:11
Abstände zwischen Absätze sind dehnbar und können daher größer werden. Das passiert aber nur, wenn \flushbottom (und nicht \raggedbottom) eingestellt ist
Abstände zwischen Zeilen eine Absatzes sind normalerweise fix, sie können aber größer werden, wenn in der Zeile ein großes Objekt ist, das die Zeilen auseinanderdrückt.
Abstände zwischen Absätze sind dehnbar und können daher größer werden.
Das muss nicht so sein. Man kann es beispielsweise bei KOMA-Script per Option abschalten und ist auch ansonsten eine Frage der Einstellung.
Ich sehe das Problem im bordeigenen Viewer, aber auch z.B. in Adobe Reader in der fertigen .pdf. Bis Schriftgröße 14 beträgt der Abstand etwa einen zusätzlichen Pixel, darüber auch mehr. Wie gesagt, es ist nicht die Mutter aller Probleme, eher wie ein tropfender Wasserhahn: wenn man es einmal bemerkt hat, geht es halt nicht mehr aus dem Kopf. Zudem habe ich mich auf die Linux Libertine als Schrift eingeschossen, die eine andere x-Höhe hat.
Wieso ist denn die Schrift bei dir so verpixelt? Du solltest cm-super auf deinem Computer installieren. Das Paket braucht nicht mit \usepackage geladen zu werden, es muss bloß auf deinem Computer vorhanden sein.
Wenn dir das Paket zu groß ist und du nur lateinische Schriftzeichen im Text verwendest, kannst du auch stattdessen \usepackage{lmodern} benutzen.Das ist ein Screenshot in mehrhundertfacher Vergrößerung. :) Sorry, das war ein dämliches Beispiel von mir. Hier ein hoffentlich besseres, in Originalgröße. Die roten Balken sind natürlich immer gleich groß, entsprechen dem normalen Abstand zwischen Mittellinie und Unterlinie.
Testseite (http://s7.directupload.net/images/130307/lf9oj2wn.jpg)
Ausschnitt aus der Testseite (http://s7.directupload.net/images/130307/wk7kw62c.jpg)
Abstände zwischen Zeilen eine Absatzes sind normalerweise fix, sie können aber größer werden, wenn in der Zeile ein großes Objekt ist, das die Zeilen auseinanderdrückt.Das dachte ich auch, habe aber nichts dergleichen gefunden, im Blindtext sowieso nicht.
"ein Pixel" ist doch keine Maßangabe für so was. Das hängt doch von deinem Bildschirm ab und davon, wie du die Anzeige im Viewer eingestellt hast.
Zeig doch mal ein pdf her und nicht Screenshots. Ich habe dir ja auch ein pdf an die Hand gegeben. Sonst können es wirklich Rundungsfehler sein.
Wenn du IM VIEWER vergrößerst, bleibt das Problem dann bestehen?
Ja.
.pdf "Test" ist im Anhang.
u_fischer
07-03-2013, 16:51
Zeige den zugehörigen Code.
Es ist derselbe Code, den rstuby heute Morgen online stellte...
\documentclass[14pt]{scrreprt}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{blindtext}
\begin{document}
\blindtext
Hier ein nicht so viele große, sondern mehr kleine Buchstaben enthaltender, etwa eine Zeile umfassender Text \blindtext
\blindtext
\end{document}
Ich glaub's nicht... Ich habe die beiden Ausgaben mit Hilfe von Desktop-Transparenzeffekten transparent übereinander gehalten. Deine unterscheidet sich tatsächlich von meiner durch diese leicht vergrößerten Abstände!
Hier ist meine, mit texlive kompilierte. Wenn ich morgen dran denke, mache ich den Versuch noch mal mit Miktex. Ich gehe mal davon aus, dass du Miktex hast, weil da ja Texworks dabei ist.
Danke nochmals für die Mühe, die Du Dir mit mir machst.
Zum verwendeten Tool; Ich habe TeX Live 2012. Vielleicht sollte ich wirklich auf ein anderes umsteigen.
u_fischer
07-03-2013, 17:51
Ich glaub's nicht... Ich habe die beiden Ausgaben mit Hilfe von Desktop-Transparenzeffekten transparent übereinander gehalten. Deine unterscheidet sich tatsächlich von meiner durch diese leicht vergrößerten Abstände!
Nun, ich habe auch mal mit pdfpagediff die Seiten übereinander gelegt und sehe Unterschiede. Ich habe aber zur Gegenprobe auch identische Dateien übereinandergelegt - und sehe immer noch Unterschiede. Von daher traue ich der Vergleichsmethode nicht so ganz.
Ich habe aber auch mal mit eso-pic die Dateien übereinandergelegt: Der Zeilenabstand ist bei mir und muck1 etwas größer als bei dir und daher wandern die Zeilen (gleichmäßig) nach unten. Das liegt (höchstwahrscheinlich) daran, dass wir size14.clo vom extsize-Paket verwenden, während bei dir scrreprt den \baselineskip berechnet.
TexLive 2012 habe ich auch. Aber wie bei mir \baselineskip berechnet wird, weiß ich nicht. Vermutlich hast du Recht, Ulrike, denn ich habe kein extsize-Paket bei mir drauf (keine Vollinstallation).
Soll ich noch irgendwelche Informationen beisteuern?
u_fischer
07-03-2013, 18:19
Soll ich noch irgendwelche Informationen beisteuern?
Ich kann an deiner Datei nichts Spezielles sehen. Die Zeilenabstände sind etwas größer als bei rstuby (wegen extsizes), aber gleichmäßig größer. Ich denke, du unterliegst einfach einer optischen Täuschung. Abstände von Zeilen mit unterschiedlichem Inhalt können unterschiedlich wirken.
Nun, aber man kann die unterschiedlichen Abstände doch selbst in Photoshop sehen und graphisch darstellen. Mittel- und Unterlinie sind ja bei einheitlicher Schriftgröße zwangsläufig stets gleich...?
u_fischer
07-03-2013, 18:48
Nun, aber man kann die unterschiedlichen Abstände doch selbst in Photoshop sehen und graphisch darstellen. Mittel- und Unterlinie sind ja bei einheitlicher Schriftgröße zwangsläufig stets gleich...?
Dein Screenshot ist aber nicht aussagekräftig. Wenn ein Buchstabe nur aus 10 Pixeln besteht, dann kann ja schon die simple Entscheidung des Graphiktreiber, einen weniger oder mehr zu benutzen, 10% ausmachen. Rundungsfehler wirken sich da einfach aus. Bei den lmodern-Schriften z.B. ist bei bestimmten Zoomstufen, das W merklich größer als ein T.
Ich hatte rstuby so verstanden, dass auch er den von mir monierten Unterschied bemerkt hätte.
Ich glaub's nicht... Ich habe die beiden Ausgaben mit Hilfe von Desktop-Transparenzeffekten transparent übereinander gehalten. Deine unterscheidet sich tatsächlich von meiner durch diese leicht vergrößerten Abstände!.
u_fischer
07-03-2013, 19:14
Ja, rstuby hat einen etwas anderen "normalen" Zeilenabstand, weil er/sie nicht size14.clo benutzt. Aber das heißt ja nicht, dass deiner (und meiner) irgendwie falsch ist.
sie :-)
Bei mir sah es echt eher so aus, als ob genau diese beiden Abstände in deiner Ausgabe größer sind als in meiner. Aber meine Vergleichsmethode war, na ja, unwissenschaftlich. Ulrikes Aussagen sind eigentlich so gut wie immer fundiert.
Nichts für ungut denn.
Meine Vergleichsmethode ist ja auch nicht wissenschaftlich, und wenn es im Druck so aussieht, wie es aussiehen soll, bin ich ja zufrieden.
Die Sache ist nur die; jeden, den ich gefragt habe "Sag mal, fällt Dir in dem Dokument irgendetwas bezüglich der Zeilenabstände auf?" antwortete mir ganz spontan: "Ja, die Abstände um die jeweils erste Zeile im Absatz stechen heraus".
Vielleicht bin ich einfach ein wenig pedantisch veranlagt. :o
Dann musst Du Dir einfach einen Monitor mit deutlich höherer Auflösung besorgen. So ab 600dpi sollte es keine erkennbaren Unterschiede mehr geben. Bei der Umwandlung in Pixel-Grafiken solltest Du ebenfalls ähnlich hohe Auflösungen einstellen und dann Abweichungen von min. +/- 1 Pixel als Rundungsfehler nicht weiter beachten. Ist antialiasing eingeschaltet, wird der Vergleich zusätzlich erschwert. Dafür fallen die Unterschiede dann selbst bei geringeren Auflösungen eventuell weniger auf. Es kann aber auch ins Gegenteil umschlagen.
Dass ich LaTex-Anfänger bin, heißt nicht, dass ich technisch zur Gänze unbedarft wäre. ;) Mein Monitor ist nagelneu und hat eine 1A-Pixeldichte. Davon einmal abgesehen, schrieb ja auch rstuby, dass auf ihrem Rechner beim Übereinanderlegen ein Unterschied zu sehen wäre...
Ich glaub's nicht... Ich habe die beiden Ausgaben mit Hilfe von Desktop-Transparenzeffekten transparent übereinander gehalten. Deine unterscheidet sich tatsächlich von meiner durch diese leicht vergrößerten Abstände!
Hier ist meine, mit texlive kompilierte. Wenn ich morgen dran denke, mache ich den Versuch noch mal mit Miktex. Ich gehe mal davon aus, dass du Miktex hast, weil da ja Texworks dabei ist.
Trotzdem danke @alle. :)
Die Frage ist doch eigentlich eher, ob Du verstanden hast, warum der gesehene Unterschied kein Satzfehler von pdflatex ist. Auf das Problem mit den Rundungen hatte ich ja bereits ganz am Anfang hingewiesen. Genau darauf und dass das auch Auswirkungen auf die Vergleichsmethode von rstuby hat, wollte ich mit meinem flapsigen Beitrag noch einmal hinweisen. Ich wollte Dich keineswegs beleidigen oder so etwas.
So hatte ich es auch nicht verstanden, keine Sorge.
Nun, ich habe das Problem zwischenzeitlich einem Kollegen vorgestellt, der sich meine Dateien auf seinem Rechner angesehen und mittels eines für den Druck optimierenden Tools namens Bridge verglichen hat - das gleiche Ergebnis, die Zeilenabstände variieren jeweils, die erste Zeile des Absatzes macht sich sozusagen breiter.
Ich bin aber selbst mittlerweile auf eine Lösung gekommen, ehrlicherweise sei aber gesagt, durch Zufall, und ich habe nur eine leise Ahnung, weshalb sie funktioniert: Die Strafpunkte für Hurenkinder und Schusterjungen habe ich auf 10tausend gesetzt, sodass das Satzgefüge gestrafft wird und die Abstände zwischen den Zeilen immer gleich sind.
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